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Wie Du mit wenig Auswahl Wunder bewirken kannst – 8 Regeln für richtige Lebensmittelkombination

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Diskomfort bei der Verdauung ist so weit in der heutigen Gesellschaft verbreitet, dass es schon als normal wahrgenommen wird. Der Fakt, dass weltweit über 2 Milliarden Dollar jährlich für Magen-Darm-Medikamente ausgegeben werden, ist der größte Beweis hierfür. Wäre es nicht weiser, statt Medikamente zu schlucken, die Problemursachen zu beheben? Die einfachste Methode ist es die verdauungsoptimale Lebensmittelkombination: die richtigen Lebensmittel zur richtigen Zeit zu essen.
Die Tradition bzw. die Nahrungsmittelindustrie hat uns eingeprägt, dass es Frühstück, Mittag, Kaffee und Abendessen gibt und dass man die Hauptspeise nach dem Salat essen soll, gefolgt von süßem Dessert. Das ist alles andere als gesund und natürlich. Die falsche Lebensmittelzusammensetzung  verursacht nicht nur eine schlechte Verdauung, sondern langfristig sogar toxische und krebserregende Ablagerungen in den Organen und im Bindegewebe, was zu Krankheiten und Übergewicht führt. Und wer will das schon haben?

Mit drei einfachen Prinzipien bist du auf dem richtigen Weg:

  1. Du isst nur dann, wenn Du Hunger hast.
  2. Die Reihenfolge, in der Du die Lebensmittel isst, ist entscheidend.
  3.  Die Kombination der Lebensmittel ist genauso wichtig wie das, was Du isst.

Studien belegen, dass am längsten lebt, wer weniger isst und hochwertige Nahrung (bio, vegan, roh) mit einem hohen Anteil an Vitalstoffen verzehrt und sie richtig miteinander kombiniert.

Generell bei der optimalen Lebensmittelkombination gilt: Je weniger Nahrungsmittel miteinander gemischt werden, desto besser.

Du magst vielleicht einwenden: „Ich esse doch schon Rohkost und bio und vegan! Es ist schon ausgefallen und hochwertig genug. Was willst du noch von mir?“
Ich muss Dich an dieser Stelle enttäuschen: Allein gute Lebensmittel reichen nicht aus. Die Nahrung kann nur dann richtig und effizient verdaut werden, wenn Du sie in der richtigen Reihenfolge isst. Diese hängt mit der Verdauungsdauer der einzelnen Lebensmittel zusammen, wobei diejenigen Lebensmittel zuerst gegessen werden sollen, die am schnellsten verdaut werden, während schwer verdauliche Lebensmittel ganz zum Schluss kommen. Auch werden Deine ganzen Anstrengungen mit Bio und Rohkost für die Katz sein, wenn Du die teuren, hochqualitativen Lebensmittel falsch kombinierst.

Lebensmittelkombination

Die Grundlagen der Lebensmittelkombination basieren auf den Erkenntnissen der Ernährungsphysiologie und der Biochemie mit der besonderen Berücksichtigung der begrenzten Kapazitäten unserer Verdauungssäfte und Enzyme. Jede Lebensmittelgruppe (Früchte, Gemüse, Nüsse, Samen etc.) erfordert ganz bestimmte Verdauungsenzyme. Nur wenn die einzelnen Lebensmittel unvermischt und in der richtigen Reihenfolge gegessen werden, können die jeweils richtigen Enzyme produziert werden und nur dann können diese optimal arbeiten und zu einer gesunden Verdauung führen.

Eine wichtige Rolle bei der gesunden Ernährung spielt ebenfalls die Reihenfolge der aufgenommenen Lebensmittel. Die Hauptregel der richtigen Ess-Reihenfolge lautet:

Je höher der Wassergehalt eines Lebensmittels, umso weiter rückt es im Programm nach vorne.

Je niedriger der Wassergehalt, desto später in der Reihenfolge sollte es gegessen werden. Wasserhaltige Lebensmittel werden schnell verdaut und machen dann den Speisen mit dem geringeren Wassergehalt Platz. Ich habe einen ausführlichen Artikel darüber geschrieben. Falls Dich das Thema interessiert, lese diesen Artikel über optimale Verdauung durch die richtige Reihenfolge beim Essen.

Um einen visuellen Anhaltspunkt zu haben, sind verschiedene Listen und Tabellen von unterschiedlichen Autoren und Gurus der Rohkost zusammengestellt worden. In diesen Listen ist vieles ähnlich dargestellt, manches unterscheidet sich aber. Für mich persönlich ist diese Graphik hier sehr ansprechend.

8 Regeln für richtige Lebensmittelkombination:

1. Wasser und frische Säfte mindestens 20 Minuten vor der Mahlzeit bzw. 1,5-2 Stunden danach

Beim Trinken während der Mahlzeit solltest Du beachten, dass die Flüssigkeit die Magensäfte wegspült, so dass der Magen nicht effizient verdauen kann, was zu Verdauungsstörungen führt. Trinke deswegen Wasser und Säfte 20-30 Minuten vor dem Essen bzw. erst 1,5-2 Stunden danach.

2. Wassermelone immer separat von anderem Essen

Die Wassermelone hat den höchsten Wassergehalt und muss den Verdauungsweg unverzüglich passieren. Die anderen Lebensmittel werden sie länger als nötig aufhalten und den Verdauungsprozess durcheinanderbringen. Deswegen am besten Wassermelone zum Frühstück und auf nüchternen Magen verzehren.

Wassermelone zum Nachtisch? Niemals!

Wenn Du ein Stück Wassermelone zum Nachtisch isst, wird es extreme Probleme bei der Verdauung geben – nicht nur bei der Verdauung der Wassermelone, sondern auch bei der Verdauung Deines Hauptgerichts. Die Wassermelone wäre normalerweise, wenn sie auf leeren Magen gegessen worden wäre, spätestens nach einer halben Stunde verdaut. Da sie aber nach einer länger verdaulichen Mahlzeit kommt, liegt sie nun obenauf und muss warten, bis diese verdaut ist.

Aber die Wassermelone wartet nicht brav, bis sie endlich an der Reihe ist. Sie beginnt zu gären – wie das alle Früchte tun, wenn sie in der falschen Reihenfolge gegessen werden. Als Ergebnis entstehen Gase und Alkohol. Ab jetzt lautet das neue Mantra für Wassermelone, Honigmelone und alle anderen Melonensorten: Iss sie allein oder lass sie sein!

Ballaststoffe

3. Immer Fett und süsse Früchte trennen

Es gibt viele Menschen einschließlich Rohkostköche, die diese Regel ignorieren. Sie meinen, dass sie keine schlechten Reaktionen auf diese Kombination beobachtet haben. Du kannst vielleicht keine sofortige Reaktion spüren, besonders wenn Deine Essgewohnheiten bis jetzt nicht optimal waren. Aber Du kannst Dir sicher sein, dass die fettig-süße Kombination Deinen Körper jedes Mal negativ beeinflusst, auch wenn Du es erstmal nicht spürst.

Warum ist eine fettig-süsse Kombination nicht gut für Dich?

Erstens wird süßes Obst viel schneller verdaut als Fett. Wenn Du sie zusammen kombinierst, entsteht ein Stau in deinem Bauch. Dadurch kommt es zur Fermentation und es werden Gase und Alkohol produziert. Ein toxisches Milieu entsteht, was ideal für schädliche Bakterien und schlecht für gute Bakterien ist. Ein anderer Grund diese Kombination zu vermeiden ist, dass Fett den Zucker in der Blutbahn gefangen hält. Der Verzehr von Zucker setzt Insulin frei, aber statt Zucker aus dem Blut in die Muskeln, Gehirn etc. zu transportieren, schnappt Insulin das Fett und transportiert es in die Fettreserven.

4. Ungünstige Kombination: Zucker und Eiweiß 

Zuckerhaltige Lebensmittel, Obst zum Beispiel, benötigen zu ihrer Verdauung Enzyme und eine basische Umgebung. Eiweißhaltige Lebensmittel brauchen zur Verdauung aufspaltende Enzyme in saurer Umgebung. Diese beiden Anforderungen widersprechen sich. Die Kombination Zucker und Eiweiß ist folglich fast unverdaulich.

Beispiele für schlechte Kombinationen: Obst und Nüsse, Obst und Kokosfleisch, Obst/Trockenfrüchte und Ölsaaten.

5. Halte süße Früchte fern von sauren

wie Zitronen, Kiwis und sauren Beeren. Diese Kombination stört die Verdauung aufgrund der verschiedenen benötigten Verdauungssäfte.

Süße Früchte passen generell gut mit halbsüßen Früchten wie süße Äpfel, aber du musst auf Deinen Körper hören und möglicherweise Apfel-Bananen- und Apfel-Datteln-Kombinationen meiden, wenn Du ein Unwohlsein nach dem Essen verspürst.

Saures Obst passt normalerweise gut mit halbsüßem Obst zusammen.

basische Ernährung

6. Kreuzblütler und stärkehaltiges langsam verdauliches Gemüse von Obst trennen 

Der Grund ist der gleiche wie der mit Obst und Fett – langsam verdauliches Gemüse hält Obst im Stau und verursacht Fermentation und Verdauungsstörungen. Eine Ausnahme sind Tropfen von Orangen- oder Grapefruitsaft auf dem Salat. Dies scheint für manche Menschen in Ordnung zu sein, aber es ist Deine Verantwortung herauszufinden, ob Du einer von ihnen bist.

7. Esse nur eine Art von Fett auf einmal

Fettige Lebensmittel wie Avocado, Oliven und besonders Nüsse und Samen sind schwer verdaulich. Wenn Du Deinem Körper 2 Typen von Fett gibst, ist das noch schwerer für ihn und es führt fast unweigerlich zur Senkung des Energielevels und Schwächung des Immunsystems. Du kannst auch Verdauungsstörungen und Gase von zu viel Fett bekommen.
Fette sind dagegen gut mit grünem Blattgemüse und nicht-stärkehaltigem Gemüse kombinierbar und können helfen, die fettlöslichen Vitamine zu absorbieren.

8. Grünes Blattgemüse und Kräuter passen generell zu allen Lebensmitteln

Ich habe diese Regeln nicht erfunden, sie wurden durch viele Generationen von Gesundheits-Enthusiasten und Natur- und Heilpraktiker erarbeitet. Aber sie sind auch nicht auf Stein gemeißelt, es ist nur eine Anleitung für Dich, um Deinen einzigartigen Weg zu finden, Deinen Körper so zu ernähren, dass Du Dich so weit wie möglich heilen und wohl fühlen kannst.

Wenn Du Dir nur eine Regel merken willst, dann lass es diese sein:

Wenn Du Dich nach einer bestimmten Zusammensetzung nicht gut fühlst oder unangenehme Symptome am nächsten Tag verspürst, dann wiederhole diese Art der Kombination nicht. Ist eigentlich klar, oder? 😉

Lebensmittel nach Kategorie:

Die Liste umfasst nur einige Lebensmittel, damit Du eine Vorstellung bekommst.

  • Süsse Früchte: Bananen, Feigen, Datteln, Papaya, Kaki, Trockenobst
  • Halbsüsse Früchte: Äpfel, Birnen, Pflaumen (Zwetschgen), Mango, Nektarinen, Pfirsiche, Beeren
  • Sauere Früchte: 
Orangen, 
Clementinen, 
Grapefruits, 
Zitronen, 
Limetten, 
Ananas, Kiwi, Tomaten
  • Gemüse ohne Stärke: Auberginen, Broccoli, Fenchel, grüne Bohnen, 
Kreuzblütler (Gemüsekohl, Weißkohl, Rotkohl, Brokkoli, Blumenkohl, Rosenkohl, Kohlrabi), Rüben, Rettich und Radieschen), Paprika, Pastinaken, Zucchini
  • Gemüse mit wenig Stärke: Artischoken, 
Junge Erbsen, 
Karotten, 
Keimlinge, 
Mangold, 
Pilze
, Rote Bete
  • Neutral: Sellerie, Spinat, grünes Blattgemüse, Wildkräuter
  • Fette
: alle Nüsse inclusive Kokosnuss, 
alle Samen, 
Avocado, 
Oliven
, Öle.

Merke! Alle Arten von Ölen, inclusive kaltgepressten, werden hier nicht empfohlen.

 

Weitere Maßnahmen für bessere Verdauung:

Gut kauen

Nicht richtig gekaute Nahrung benötigt eine viel längere Verdauungszeit, deutlich mehr Verdauungsenzyme und kann trotz dieser Anstrengungen nicht optimal verwertet werden. Wenn Du nicht richtig kaust, fühlst Du Dich oft völlig erschöpft. Das liegt daran, dass der Körper für die Verdauung unangemessen viel Energie benötigt. Kau daher Dein Essen bewusst und so lange wie möglich.

Moderate Mengen

Je kleiner die aufgenommene Menge eines bestimmten Nahrungsmittels ist, desto geringer ist die für seine Verdauung benötigte Zeit.

Mono statt Multi

Je weniger verschiedene Lebensmittel in einer Mahlzeit gegessen werden, desto leichter und gesünder funktioniert die Verdauung und desto geringer ist auch das Risiko, dass Du zu viel isst. Mehr über Mono-Mahlzeiten lese hier.

Natürliche Lebensmittel

Auf Lebensmittel mit zugesetzten künstlichen Aromen oder Geschmacksverstärkern solltest Du verzichten, da diese dazu führen, dass der Körper in die Irre geführt wird und nicht mehr in der Lage ist zu entscheiden, wann er wirklich gesättigt ist.

Hier und jetzt sein

Du sollst niemals beim Essen fernsehen, Zeitung lesen oder im Internet surfen. Das Essen hat Deine volle Aufmerksamkeit verdient! Es ist schön, sich dem feinen Geschmack der Nahrungsmittel und dem ausgiebigen Kauprozess zu widmen. Wenn nicht nur der Körper, sondern auch der Geist mitbekommt, dass gerade gegessen wird, dann begünstigt das ganz enorm eine gesunde Verdauung. Auch ist in diesem Fall die Gefahr des Überessens kleiner, weil man sich bewusst für das Ende der Mahlzeit entscheiden kann und nicht gedankenlos alles, was da ist, in sich hineinstopft. Mehr zum Thema erfährst Du in diesem sehr beliebten Artikel über Achtsames Essen.

In Sachen Lebensmittelkombination muss jeder selbst sein Maß finden, was gut verdaubar und miteinander kombinierbar ist und was die Verdauung unangenehm macht oder sogar richtig stört.  Wie weit Du gehen willst, kommt darauf an, wie gut Du Dich fühlen möchtest. Der positive Effekt wird nicht zu kurz kommen!

Meine persönliche Reise

Meine persönliche Reise begann ich mit einer Rohkost, bei der ich alles durcheinander aß und auch viele, viele Nüsse in mich hineinstopfte. Es folgte eine fettreduzierte Rohkost. Dann ging ich über zu einer früchtebasierten veganen Rohkost und lernte die richtige Kombination mit Früchten, bis ich zumeist ganz auf Kombinationen verzichtete.
Nun bin ich zu ca. 70% bei Monomahlzeiten angekommen. Sobald ich etwas Gemixtes esse, zum Beispiel ein fettreiches Gourmet-Gericht mit mehr als 3 Zutaten oder einen gemischten Salat, fühle ich mich weniger optimal bis ganz schlecht. Ich fühle mich zwar noch immer tausendmal besser, als ich mich mit gekochter Standardkost gefühlt habe, aber wenn man einmal das Gefühl erlebt hat, wie Körper und Geist sich anfühlen können, sobald man sich an das Naturdesign hält, dann will man nichts anderes als diesen Zustand zum Normalzustand machen.

Probiere es aus und siehe selbst! Lebe für 30 Tage, so gut es geht nach deinem biologischen Design. Du hast nichts zu verlieren. Du kannst nur gewinnen.

Viel Spaß beim Kombinieren!

Victoria

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